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  • Tobias Straßer

Vom Stamm zur Gitarre...

Vom ersten Schnitt bis zum ersten Ton vergehen mehrere Jahre. Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen sondern auch hören lassen!


Das Holz

Nach dem aufmerksamen durchforsten von Kleinanzeigen fand ich einen Apfelstamm, der vielversprechende Merkmale zeigte. Kaum Äste, halbwegs gerade gewachsen, ein ausreichender Durchmesser und an den Stirnseiten keine faulen Stellen erkennbar. Eine Seltenheit bei Obsthölzern wie diesem. Was sich jedoch im inneren verbirgt kann man nicht vorhersehen. Umso spannender war das Sägen des Stammes in Bohlen.

Schnitt für Schnitt offenbarte sich die Qualität und Schönheit des Materials. Es lässt einen jedes mal erstaunen welch schöne Farben die Natur im verborgenen hält. Bis auf ein paar Stellen, die schon etwas angefault waren, ist der gesamte Stamm durchaus brauchbar und vielversprechend für die spätere Formatierung zu Tonholz!

Nun braucht es Geduld - Viel Geduld! Nachdem die Bohlenenden versiegelt sind wird das Holz luftig aufgestapelt und darf zunächst in aller Ruhe trocknen. Dabei ist die richtige Lagerung äußerst wichtig. Das gebundene Wasser im Holz darf nicht zu schnell entweichen, da sonst sehr schnell Risse entstehen. Bleibt zu viel Feuchtigkeit im Holz und an der Oberfläche, so kann es passieren, dass sich Schimmelpilze den Weg durch das Holz bahnen und es unbrauchbar für den Einsatz im Gitarrenbau machen.

Nach ausreichend Trockenzeit, kann das Holz weiter bearbeitet und in einzelne Korpus-Sätze gesägt werden. Hier wird entschieden welcher Teil der Bohle zu Böden und welcher Teil zu Zargen geschnitten wird. Dies erfordert etwas Erfahrung und Planung, damit die Ausbeute so hoch wie möglich ausfällt. Anschließend heißt es wieder Aufstapeln und weiter trocknen lassen.


 

Die Gitarre

Entstanden ist nach weiteren Jahren der Trocknung ein wunderschönes Instrument im Kundenauftrag. Eine kleine Stahlsaitengitarre, weitestgehend aus heimischen Hölzern.

Spezifikationen:


- Decke: Haselfichte aus den Alpen

- Boden/Zargen/Kopfplatten: Apfel

- Hals: torrefizierte Kirsche mit Apfelkern

- Griffbrett/Steg: Ebenholz

- Ränder: Rocklite Ebano

- Sattel/Stegeinlage: Knochen

- Lackierung: PU Matt

- Mechanik: Scheller EK all black

- Tonabnehmer: L.R.Baggs Anthem


Eine optische, haptische sowie klangliche Schönheit ist das Ergebnis dieses Projekts. Die matte Lackierung lässt das Holz besonders natürlich erscheinen und betont die schönen Farben und Maserungen.

Die besondere Beleistung dieses Models gibt dem Instrument einen besonders ausgewogenen Klang bei großer Lautstärke trotz der kleinen Bauform. Auch das Tonabnehmersystem gibt die natürlichen Nuancen des Klangs sehr gut wider.

Alles in allem ein sehr gelungenes Projekt. Das Ergebnis der Arbeit vom ganzen Stamm bis hin zur fertigen Gitarre erfüllt mich mit Stolz und Freude und bestätigt mich diesen Weg weiter zu verfolgen.

 

Auch bei dieser Gitarre habe ich einen Teil der Einnahmen an eine Organisation gespendet, die sich sehr für den Erhalt unserer Natur und der Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt einsetzt.

Folgend ein Auszug aus der Internetseite des LBV


Über den LBV

Gemeinsam für Bayerns Natur - Naturschutz seit 1909

Der LBV - Landesbund für Vogel- und Naturschutz - ist Bayerns ältester Naturschutzverband. Gemeinsam erleben und schützen wir Arten und Lebensräume.


Faszination für Vögel und Natur ist einer der wichtigsten Gründe, um im LBV aktiv zu werden. Daher hat das Naturerlebnis für uns eine besondere Bedeutung. Es ist Ausgangspunkt unseres Engagements.

Biologische Vielfalt - oder auch Biodiversität genannt - beinhaltet Artenvielfalt, genetische Vielfalt und Vielfalt der Ökosysteme. Heute legen wir im Naturschutz den Fokus auf die Natur als Ganzes. Die Natur ist ein vernetztes System, für dessen Schutz wir uns einsetzen.

Wissenschaftliche Daten sind das Fundament unserer Arbeit. Der LBV, mit all seinen Expertinnen und Experten, zeichnet sich durch besonderes Fachwissen in den Bereichen Vogel- und Naturschutz sowie Umweltbildung aus.

Umweltbildung und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) nehmen im Verband eine zentrale Rolle ein. Wir wollen Menschen dazu ermutigen, unsere Zukunft nachhaltig und lebenswert zu gestalten. Für unsere Arbeit wurden wir bereits mehrfach ausgezeichnet.

Unsere Gemeinschaft und die gemeinsamen Aktivitäten sind für uns sehr wichtig. Identitätsstiftend ist auch die partnerschaftliche Atmosphäre im Verband. Wir sind davon überzeugt, dass Naturschutz nur gemeinsam gelingen kann!

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